Wednesday, November 27, 2013

Unterwelt ad hoc




Kammerensemble ad hoc with special guest Ivo Berg - Live at Berliner Unterwelten.
First part of the set (Four Minutes) - binaural recording (OKM) from audience position.


Drawing made by NW during the concert

Sunday, November 10, 2013

BIT Triptych #3


BIT Triptych #2


BIT Triptych #1



















BIT:

Britta Pudelko
Ingo Reulecke 
Thomas Gerwin

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Saturday, November 9, 2013

Finde den Fehler.


Zweiter Versuch, etwas über Tanz zu schreiben. [oder warum BIT ein musikalisches Trio ist]

Das Trio BIT besteht aus einer Taenzerin, einem Taenzer und einem Musizierenden.
Es arbeitet grundsaetzlich mit einem intimen Setting, mit unsichtbaren Demarkationslinien in einem ortsspezifisch definierten Raum, der nicht allzu weitlaeufig sein soll; das Publikum soll moeglichst nah am Geschehen sein. Thomas Gerwins Klaenge sind leise, unverstaerkt; er erzeugt sie mit kleinen Objekten und Perkussionstechniken, die ohne große Resonanzkoerper auskommen sollen. Die 'Operationsbasis' ist begrenzt, es gibt keinen gewaltigen Aufbau mit unzaehligem Klimbim.
Die beiden Taenzer bewegen sich im vorgefundenen Raum, unter Einbeziehung der dort vorgefundenen (meist profanen) Gegenstaende wie Stuehle, Papierkoerbe usw. Jene Gegenstaende erzeugen ebenfalls Geraeusche, wenn sie von der Taenzern 'verwendet' werden, und dessen sind sich alle Beteiligten sehr bewußt.
Nun weiß ich, dass die Probenpraxis des Trios u.a. darin besteht, die von den Taenzern in der Bewegungspraxis erzeugten Geraeusche gezielt zum musikalischen Spiel in Beziehung zu setzen, das 'Verwenden' der umherstehenden Gegenstaende auch unter akustischen Gesichtspunkten gezielt zu verstaerken und ggf. etwas zu uebertreiben – eine Probenpraxis mit auditivem Fokus also.
Aber selbst wenn dies nicht der Fall waere, selbst wenn BIT die von den Bewegungen erzeugten Geraeusche (also auch Schritte, Schleifen am Boden, Reibung der Bekleidungsstoffe) nicht bewußt als zusaetzliche musikalische Elemente organisieren wuerde, waere BIT ein musikalisches Trio.
Weil: die Bewegung der Taenzer, auch die Momente der Nichtbewegung, die sich wandelnde koerperliche Praesenz im Verlauf der Zeit in ihren nicht-auditiven Aspekten einen hoechst musikalischen Charakter haben und im Verlauf der Performance beibehalten.
Dies liegt zum einen sicher an den Faehigkeiten der Taenzer. Wie zuvor erwaehnt: hierzu kann ich nicht viel sagen; ich kann diese Art von Faehigkeit nicht analytisch-begrifflich erfassen.
Zum anderen besteht die Musikalitaet dieses Trios aber auch in der spezifischen Konstellation zwischen dem Tanz und der Musik, wie sie bei BIT gespielt und ganz bewußt so gespielt wird, dass sich gegenseitig Raum und Atemluft gelassen wird, ein gegenseitiges Ueberrumpeln oder perzeptives Abdraengen streng vermieden wird, beide Elemente (Klang und Bewegung) in einem spannungsvoll-ausgewogenen Miteinander-Verhaeltnis gehalten werden. Dieses Miteinander-Verhaeltnis muss nie einem Verhaeltnis der Begleitung oder Untermalung oder Aufpeppung weichen, wodurch eine nicht selbstverstaendliche Gleichzeitigkeit von unaufgeloester Spannung und Leichtigkeit entsteht. Es wird die plumpe Dramatik vermieden; wenn es Dramatik gibt (ich empfand es durchaus so bei der Unterwelten-Performance), so wird diese subtil aufgebaut, mit leicht angehobenen Gesten und mit behutsamen Intensivierungsschritten.
Kurzum, alle Merkmale einer 'guten' Musik, die zugleich 'leise' und 'spannend' ist, kommen hier zusammen, ohne dass ein Element wegzudenken waere.
Bei der Komposition »Sitzen bleiben« wird das Spektrum um eine Videoprojektion von Carlos Bustamante erweitert, ohne dass eine Ueberladung stattfindet. Der entscheidende Punkt: die Projektion fungiert, obgleich fast durchgaengig abbildend, in erster Linie als einzige Lichtquelle in der Performance und wird von Anfang an, zunaechst als Schattenwurf-Feld, von den Taenzern als raeumlich-visueller Sichtbarkeitsrahmen genutzt. Die Taenzer sind sozusagen von der Projektion abhaengig, um visuell voll und ganz praesent zu sein, gleichzeitig scheren sie gelegentlich bewußt aus dieser Sichtbarkeit aus, in die Quasi-Sichtbarkeit des Restlichts. Ueberraschend ist das – erst nach einiger Zeit einsetzende – Auftauchen der beiden Taenzer im Videobild. Es geschieht nun eine Multiplikation der Koerper – die reale Praesenz von Britta Pudelko und Ingo Reulecke; ihre Schatten; ihre Abbildung im technischen Bild.
Um das klarzustellen: diese Verdreifachung hat rein gar nichts mit der 'Dopplung' zu tun, die ich im ersten Tanz-Text erwaehnte. Ganz im Gegenteil. Hier wird weder die Anstrengung unternommen, Bedeutung in den Raum hineinzutragen, noch wird der Bequemlichkeit nachgegeben, einen bereits per se mit Bedeutung aufgeladenen Raum mit belangloser ritualhafter Pantomime zu 'verschnoerkeln'.
Hier wird der Raum ohne bombastische Maßnahmen transformiert und mit Musik gefuellt (nicht nur auf auditivem Wege...) … und gute moderne Musik beinhaltet ja haeufig gezielte, ueberraschende Mulitplikationen und Spiegelungen ihres Materials.


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Unterwelten: no photos allowed

 Hausrecht. Weisungsbefugnis.

Wenn Du hier vor den Sicherungskasten Deine Freundin davorstellst,
dann darfste das fotografieren. Sonst nicht.

... If you wish to see more of the Berlin Underworld,
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Erster Versuch, etwas über Tanz zu schreiben. [Ein paar Tage liegengeblieben, nun überarbeitet]

Ich muss gestehen, ich verstehe nicht viel von Tanz ( > Zeitgenoessischem Tanz / Tanz-Performance ). Mir fehlt schlicht das Minimum an Fachwissen, um mich zu einer Tanz-Performance adaequat formal-analytisch aeußern zu koennen. Mir fehlt allerdings auch oft jener Zugang, der es mir ermoeglichen wuerde, leicht heraus zu entscheiden, was mir im Detail gefaellt und was nicht.
Sicher, ich kann in etwa beurteilen, wann koerperliche Bewegungen elegant, trainingsintensiv-beherrscht-anmutig erscheinen und ich kann in etwa beurteilen (aus meiner Kenntnis anderer zeitbasierter Kuenste heraus), wann sie in ihrer zeitlichen Abfolge eine stimmige Dramaturgie bilden. Vielleicht ist das ja auch schon alles, was ich beurteilen koennen muss, nur wie kann ich das wissen?
Sicher, es gibt auch noch den Kontext. Es gibt die raeumlich-architektonische Umgebung, die mit der Tanz-Performance bespielt und oft auch spezifisch angegangen wird (im woertlichen Sinne). Und es gibt Musik, Sound, in den meisten Faellen (? … zumindest in den meisten mir bekannten Faellen…), und Musik/Sound behaupte ich wirklich gut beurteilen zu koennen.
Nur: wann soll ich die Tanz-Performance als zur raeumlich-architektonischen Umgebung und/oder zur Musik passend finden? Wann gelingt das Zusammenspiel? Wann wiederum gelingt eine absichtsvolle Entkopplung, eine absichtsvolle Unstimmigkeit? Niemand hat fuer mich gueltige, zugleich 'objektiv' erscheinende Antworten. Ich kann nur mit der Intuition des Laien (was oft gar nicht verkehrt ist, auch da wo man meint sich auszukennen!) Momente aufgreifen, die mich irgendwie 'beruehren' oder zumindest positiv irritieren, die eine Spannung aufbauen, die eine interessante Wendung, in aller Konsequenz eine Unwahrscheinlichkeit zu entfalten scheinen.   
Trotz dieser Zoegerlichkeit, die inherente formale (und …semantische??) Qualitaet einer Tanz-Performance zu beurteilen, habe ich doch eine gewisse Grundauffassung vom integrativen Aspekt der Tanz-Performance, vom Verhaeltnis zwischen ihrem jeweiligen spezifischen Charakter und den raeumlichen, musikalischen, 'atmosphaerischen', intermedialen oder interdisziplinaeren Bedingungen.
Ich mag es nicht, wenn eine Dopplung geschieht, zumal wenn es keine formale Strenge im Bezug zur Musik gibt. (Ich bin da wohl ganz altmodisch, im Geiste des traditionellen Ballets: ich finde exakte Synchronitaet bzw. deutliche Interdependenz zwischen Bewegung und Musik durchaus ansprechend, und nebenbei, denke ich, vestaerken solche deutlichen Synchronitaetsmomente die Wirkung der absichtsvollen Asynchronitaet an anderer Stelle. Oder nicht?)
Mit Dopplung meine ich aber auch gar nicht so sehr das Verhaeltnis zum Musikalischen, sondern zum vorhandenen 'Atmosphaerischen', zu jenem womit der Ort 'aufgeladen' ist, und vor allem die ganz besondere Art von Ort – jene Art von Ort die mit einer Menge 'Bedeutung'/Geschichte/Ballast/Konflikt/Religion/Kulturerbe/Staatsmacht/Greueltat/Wohltat/Heilsverprechen/Heiligsprechungen/Mysterien/Raetselhaftigkeiten usw. 'aufgeladen' ist.
Kurzum, bei letzterer Art von Orten, den dezidiert absolut un-neutralen Orten, gefaellt mir die Dopplung nicht. Auch eine Dopplung durch Musik, oder durch Video-Projektionen, oder wodurch auch immer gefaellt mir da nicht; allerdings befuerchte ich, dass eine Dopplung durch Tanz-Performance mir noch ein kleines bisschen am wenigsten gefaellt. Kurzum, ich mag dann doch eher die Brechung, die formale Unwahrscheinlichkeit, die nicht-ritualhafte und nicht-ehrfurchtverstaerkende Intervention. Man kann Orte schlecht bekaempfen oder neutralisieren, sofern es sich nicht um white cubes oder black boxes handelt, und mit dem Versuch, einen uebermaechtig 'aufgeladenen' Raum verschwinden zu lassen, bringt man sich in hoechste Verlegenheit. Es gibt allerdings diverse schlaue und ueberraschende Moeglichkeiten, Orte mit etwas zu fuellen, das nicht krampfhaft gegen die 'Aufladung' des Ortes ankaempft, und doch etwas Unerwartbares, etwas aus dem Ort selbst nicht per se herauszulesendes hinzufuegt.

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Wednesday, November 6, 2013

Kammerensemble ad hoc #3 - outside / bus arrival

























Original photo by Matthias von Hoff. Original drawing by Harmut Soergel.
B/W image processing by Nicolas Wiese.




Binaural recording of the outside concert; arrival of the bus after the first ride.

Kammerensemble ad hoc:
Thorsten Bloedhorn – el. git
Thomas Gerwin – electr, perc, direction
Axel Haller – el. bass
Dietrich Petzold – vl, vla
Claudia Risch – fl, sax, bass clarinet
Susanne Stelzenbach – electr

Coming out of the bus: Ivo Berg & Marijke Meerwijk [Recorder/Voice].

Binaural recording (OKM) by Heidrun Schramm.
Editing and postproduction (ProTools) by Nicolas Wiese.



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Monestary Reprise: H. Soergel












































Gestural drawing made during the monestary concert by Hartmut Soergel, along with the music.


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Tuesday, November 5, 2013

Buskonzert #2 – arrival (inside)





Inside the bus: Ivo Berg & Marijke Meerwijk [Recorder/Voice].
Outside in the museum's courtyard: Kammerensemble Ad Hoc.
Binaural recording by Heidrun Schramm (>inside the bus).
Editing and postproduction (ProTools) by Nicolas Wiese.

And here is a road map of the route, I made during the first bus ride.
The Xs mark the changes of the music. Obviously, the last part of the ride
(Pankstr., before arrival back at the museum...) was longer in reality,
so I had to close the circle earlier, whilst a soft AMEN was sung for me....

Still, I haven't compared my drawing to the actual city map yet.
(Anyway, the Gustav Mahler Allee doesn't exist. A Freudian slip.)



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Monday, November 4, 2013

Buskonzert #1 – departure (inside)



Inside the bus: Ivo Berg & Marijke Meerwijk [Recorder/Voice].
Outside in the museum's courtyard: Kammerensemble Ad Hoc.
Binaural recording by Heidrun Schramm (>entering the bus).
Editing and postproduction (ProTools) by Nicolas Wiese.

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Screening





























Multi screen video installation
by Carlos Bustamante
Inside
Mitte Museum


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